Wittine

Wittine war 1945 eine eigene Gemeinde und hatte knapp 100 Einwohner in 19 Häusern.

Rund 500 m hoch gelegen, eine Kleinstgemeinde, schon zum Bezirk (Kreis) Aussig gehörig. Ein überwältigend schönes Gebirgsparadies mit wundervoller Aussicht. 

Heute nur noch ein Traum! Infolge seiner Abgelegenheit haben die "neuen Herren" das Dorf verfallen lassen. 

Gewesen, nur noch in den Herzen der Vertriebenen weiterlebend, wie so viele Orte unserer weiteren Heimat.

Einwohnerverzeichnis, im Jahr 1974 aus dem Gedächtnis erstellt

Damals

Heute



Familie Wagner (auszugsweise aus einem Bericht von Jörg Bernhard Bilke)

Eines der verlassenen Dörfer ist Wittine, dessen Bewohner arme Obstbauern waren. Aus diesem Dorf stammen die Vorfahren des einstigen Dresdner Oberbürgermeisters (1990-2001) Herbert Wagner.

Er selbst ist als Sohn sudetendeutscher Eltern, die nach Mecklenburg vertrieben wurden, 1948 in Neustrelitz geboren und berichtet, dass sich die heimatbewusste Familie seit 1978 jedes Jahr zu Pfingsten in Aussig getroffen hätte,  um ihrer sudetendeutschen Herkunft zu gedenken.

Wittine steht zum Verkauf

Jetzt steht dieses Dorf oder, was davon noch übriggeblieben ist, zum Verkauf an. Nach einer Anzeige in der Prager Zeitung „Mlada Fronta Dnes“ („Junge Front heute“) kann das ehemals deutsch besiedelte Ruinendorf für 14 600 Euro vom Staat erworben werden, nur anfangen kann der neue Besitzer damit überhaupt nichts.

Denn einmal ist es weit abgelegen in der Wildnis und schwer erreichbar, und dann liegt es noch im Landschaftsschutzgebiet „Böhmisches Mittelgebirge“, wo keine Ruinen abgerissen und Neubauten errichtet werden dürfen.